Secure Power Supply in Bavaria

Funding StMWi
Duration September 2015 to April 2016
Link to the study (German) Secure Power Supply in Bavaria
Further information (German) Taskforce Netzausbau

Kurzfassung der Studie

Kernenergie ist nach wie vor eine wichtige Säule der Stromversorgung in Bayern. Im Jahr 2013 betrug ihr Beitrag noch knapp die Hälfte der gesamten Bruttostromerzeugung. Damit stellt sich die Frage, wie die Stromversorgung in Bayern nach Stilllegung aller Kernkraftwerke bis zum Jahr 2022 sichergestellt werden kann. Im Rahmen dieser Studie wurden vier verschiedene Möglichkeiten anhand von Szenarien analysiert, die aus technischer Sicht grundsätzlich denkbar sind: Bau von HGÜ Leitungen, Bau von Gaskraftwerken, Ausbau der Erneuerbaren Energien, sowie dezentraler Ausbau von KWK-Anlagen. Für jedes Szenario wurde dabei zunächst mittels eines Optimierungsmodells die kostengünstigste Betriebsweise aller Kraftwerke im europäischen Verbundnetz unter Berücksichtigung von Einschränkungen durch die zugrunde gelegte Infrastruktur berechnet. Diese Daten bilden die Grundlage für einen Vergleich der Optionen anhand verschiedener Kriterien. Sofern keine zusätzlichen Kraftwerkskapazitäten in Bayern über die aktuelle Planunghinaus aufgebaut werden, muss in Zukunft knapp die Hälfte des Strombedarfs nach Bayern importiert werden. Die Ausweitung der Übertragungskapazitäten mittels neuer HGÜ-Leitungen konnte in diesem Zusammenhang als Maßnahmemit Vorteilenidentifiziert werden, da in diesem Fall der Ausgleich innerhalb Deutschlandserleichtert und damit die Gefahr von unterschiedlichen Preiszonen in Deutschland reduziert sowie die Stromversorgung Bayerns zu wettbewerbsfähigen Preisen gewährleistet wird. Der Zubau von weiteren Gaskraftwerken hat auf den ersten Blick nur einen begrenzten Nutzen, da diese Kraftwerke unter derzeitigen Marktbedingungen nur selten eingesetzt würden. Allerdings können sie mit geringem finanziellem Aufwand einen deutlichen Beitrag zur Versorgungssicherheit (sichere Leistungsbereitstellung) leisten. Der Ausbau der Erneuerbaren Energien über die derzeitigen Ziele hinaus bzw. der Einsatz einer Vielzahl von dezentralen Blockheizkraftwerken steht in Verbindung mit vergleichsweise hohen Kostensowie im letzteren Fall zusätzlich mit einem hohen Ausstoß von klimaschädlichen Emissionen in Bayern. In anderen Regionen Europas wird dadurch allerdings die Emission von klimaschädlichen Gasen überproportional reduziert. Beide Möglichkeiten beinhalten zudem Herausforderungender konkreten Umsetzung aufgrund von umfänglichen gesetzlichen Anpassungen und einer großen Anzahl von neu zu installierenden Anlagen. Auch wenn im Rahmen der Studie nur vier Szenarienuntersucht wurden, erlauben die Ergebnisse die Schlussfolgerung, dass vorteilhafte Synergieeffekte in der sinnvollen Kombination eines Ausbaus der Kapazitäten des Übertragungsnetzes, der Erneuerbaren Energien –in Bayern insbesondere der Photovoltaik– und von dezentralen KWK-Anlagen liegen.