2024
2023
- PRETACA - Produktion von Ethylen und Essigsäure durch oxidative Dehydrierung von Ethan. 1. Statuskonferenz von KlimPro-Industrie, 2023 mehr…
Von allen relevanten Produktionsprozessen der Grundstoffchemie ist das „Steam-Cracken“ (Dampf-Spaltung) das wichtigste petrochemische Herstellungsverfahren, um Grundchemikalien wie Ethylen, Propylen, Butadien und Benzol herzustellen. Dabei emittieren Steam-Cracker sehr hohe CO2 Mengen im Bereich von ca. 0,76 Tonnen CO2 je Tonne Produkt. Alternative, effizientere Prozesse zur Ethylenherstellung können daher ein großes CO2-Einsparpotential eröffnen.
Ein solch alternativer Prozess ist die oxidative Dehydrierung von Ethan (ODHE), ein katalytisches Verfahren, bei dem neben Ethylen zusätzlich auch das Wertprodukt Essigsäure entsteht. Aufgrund der Exothermie der eigentlichen Reaktion und der damit verbundenen milden Reaktionstemperaturen im Bereich von 300-400°C sind für die ODHE Prozesskonzepte denkbar, die eine weitestgehend CO2-neutrale (bzgl. scope 1 und scope 2 CO2 Emissionen) Ethylen- und Essigsäureproduktion ermöglichen.
Die Erarbeitung genau solcher CO2-minimierter Verfahrenslösungen ist ein Forschungsziel im Projekt. Bei der ODHE-Technologie lässt sich zudem das Verhältnis der Wertprodukte Ethylen und Essigsäure anpassen. Jedoch liegt auch gerade hier zusätzlicher Forschungsbedarf und ein weiteres Ziel des Projekts: Einerseits soll die Gesamtproduktausbeute deutlich gesteigert werden, was einer Minimierung der direkten CO2 Emissionen gleichkommt, andererseits soll der Bereich des einstellbaren Ethylen-Essigsäure-Verhältnisses deutlich erweitert werden. Somit käme die ODHE-Technologie zum einen als Substitution des etablierten Steam-Crackings in Frage, d.h. vernachlässigbare Mengen an Essigsäure, zum anderen, im Falle hoher Essigsäuremengen, könnten weitere, nachgelagerte Produktionsprozesse, wie die Vinylacetatmonomer-Herstellung, direkt durch die ODHE-Technologie bedient werden.
Insgesamt basieren die Forschungsarbeiten dabei auf vier Säulen:
Das Projekt wird gefördert über das Verbundprojekt KlimPro zur Vermeidung von klimarelevanten Emissionen in der Grundstoffchemie durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), finanziert von der Europäischen Union – NextGenerationEU und betreut vom DLR Projektträger. Dafür bedankt sich der Lehrstuhl herzlich.