EU-Projekt RELCOM - Reliable Oxycoal Combustion

Die Oxyfuel-Verbrennung von Kohle (kurz: Oxycoal) stellt einen der drei Hauptforschungspfade hin zur Entwicklung von kohlebefeuerten Kraftwerken mit CO2-Rückhaltesystemen (CO2-Abscheidung und –Speicherung). Bei der Oxyfuel-Verbrennung wird der Brennstoff unter Zugabe von reinem Sauerstoff oxidiert, wobei neben Kohlendioxid nur Wasserdampf als Hauptspezies im Rauchgas enthalten sind – der normalerweise das Rauchgas begleitende Stickstoff entfällt, da anstatt Luft reiner Sauerstoff als Oxidator verwendet wird.

Oxyfuel-Systeme befinden sich bereits auf einem fortgeschrittenen Entwicklungsstand. Bisher wurden jedoch noch keine Kraftwerke im kommerziellen Maßstab realisiert.

Das von der EU geförderte 4jährige Kooperationsprojekt „Relcom“ will die Lücke zwischen fortschrittlicher Technologie auf Demonstrationsebene und kommerzieller Anwendung schließen. Dazu werden bei Universitäten, Forschungseinrichtungen und Unternehmen der Kraftwerksbranche Untersuchungen auf schrittweise steigendem Verbrenungsleistungsniveau durchgeführt. Am Anfang dieser Untersuchungen stehen Versuchsreihen in der Oxyfuel-Versuchsanlage des Lehrstuhls für Energiesysteme auf 300kW-Niveau.

Ziele

Das Projekt zielt auf die Entwicklung und Demonstration von Brenner- und Kesselsystemen im kommerziellen Maßstab ab. Am Lehrstuhl für Energiesysteme werden dazu Untersuchungen im kleinen Verbrennungsleistungsbereich durchgeführt. Neben der Entwicklung von Oxyfuel-Brennern werden die Verbrennungscharakteristiken von Oxycoal-Flammen untersucht sowie numerische Modelle erstellt, welche die Vorhersagbarkeit von Oxyfuel-Verbrennungssystemen verbessern sollen.

Das Projekt startete im Dezember 2011 mit einer Laufzeit von 4 Jahren. Aktuelle Information über den Projektfortschritt, über die Projektpartner, Workshops, Symposien und Veröffentlichungen finden sich unter www.relcomeu.com

Ansprechpartner

Experimentell

Dipl.-Ing. (Univ.) Maximilian Blume (Koordination)

Dipl.-Ing. (Univ.) Andreas Baumgartner

FTIR

Pedro Dias,  M. Sc.